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Puerto Natales Teil 2

Ich mochte nichts sagen. Immer, wenn ich tiefe Ungerechtigkeit empfinde, werde ich stumm. Ich finde keine Worte mehr, kann nicht erzählen; es beschämt mich so sehr, dass ich mich 'fremdschäme'. 

Am nächsten Morgen, ich habe kaum geschlafen, da aus jedem 2. Zelt rund um uns  die Bewohner um die Wette schnarchten, standen wir mit dem Vorsatz auf, diesen Tag zu nutzen, um unser 'Puerto Natales Problem' zu lösen.

In einem Kaffe  kam uns die Idee, unsere Abfahrt mit dem Fachter nach Puerto Montt um 1 Woche vor-zuverschieben. Es war Dienstag und jeden Dienstag verlässt der Frachter den Hafen in Richtung Norden.

Gut. Galt es noch, diese knappe Woche zu überbrücken: doch ein Auto mieten und kleinere Ausflüge machen? Einen Sprachkurs besuchen? Jemand erzählte uns von einem hübschen Örtchen im Norden das nur mit einem Schiff erreichbar sei. Puerto Eden. Wir konsultierten die Karte und waren sehr bald begeistert. Eine Fjordfahrt die sehr viel versprechend aussah wäre mit diesem Besuch verbunden.

 

Jetzt ging alles rel. schnell: die Fährgesellschaft war bald gefunden: Abfahrt am Donnerstag um 5.00h morgens; einchecken am Mittwochabend. Das wäre wunderbar passend. Wir hatten 2 Nächte auf dem Zeltplatz gebucht; bis Mittwochmorgen.

 

Rückfahrt von Puerto Eden am Sonntag, Ankunft in Puerto Natales am Montagnachmittag. Auch dies wäre wunderbar harmonisch; falls sich unsere andere Fahrt um 1 Woche vor-verschieben liesse, könnten wir einfach am Montag das Schiff wechseln.

 

Es ging wirklich alles auf. Der Frachter nach Puerto Montt konnten wir um 1 Woche schieben und Tickets Puerto Natales - Puerto Eden retour kriegten wir auch noch. Nur eines bereitete uns einwenig Kopfzerbrechen: in Puerto Eden soll es 26 von 30 Tagen regnen... Anyhow: der Tag- oder viel mehr - war gerettet; mir gings auch wieder besser.  

 

Wir gönnten uns einen reichhaltigen Salat zum Abendessen und freuten uns auf den morgigen Tag. Die Nacht war sicher nicht ruhiger gewesen, aber ich konnte besser schlafen.

 

Heute Mittwoch mussten wir erst am Abend auf der Fähre sein; daher entschieden wir uns, den Hike zum 'Mirrador Dorotea' doch zu machen. Ein Taxi brachte uns zum Ausgangspunkt und wir verbrachten einen wunderbaren, mit Sonne verwöhnten Tag an diesem Berg.

 

Die Fähre war rel. klein, mit ungewohnter Form. ca 145 Passagiere finden darauf Platz und eine Handvoll Autos/Camions...

 

Die Fahrt bis Puerto Eden dauert 26h. Da die Fähre nur bei high tide losfahren kann und diese Zeitmomente von Tag zu Tag verschieden sind, ist der Grund, dass die Fährgesellschaf das Einschiffen am Vorabend verlangt, 

Der Passagierraum war mit Sesseln bestückt, die alle in dieselbe Richtung schauten. 2x2 Reihen, wie in einem kleineren Flugzeug.  ok. wir werden also 2 Nächte auf einem solchen 'Bussitz' verbringen. Ein grosszügiger Deckbereich gewährleistete wenigstens, dass ich mich genügend bewegen konnte. Ich fahre unheimlich gerne mit einem Schiff und kann stundenlang auf dem Deck verweilen und in die Weite schauen. Diese Fahrt wird aber besonders speziell werden, da sie durch die vielen Fjorde der chilenischen Westküste führen wird.

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